Zur Entwicklung der Methode „McGinnis Mod.“

 

• Grundlage der Methode ist die „Assoziationsmethode“, die in den frühen Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts von Mildred McGinnis, einer Lehrerin für hörgeschädigten Kinder, in Amerika entwickelt wurde. 1963 veröffentlichte McGinnis das detaillierte Unterrichtsprogramm „Association Method for teaching aphasic children“ - dieses war konzipiert für den täglichen Schulunterricht. Die Kinder sollten lernen, „Sprache zu verstehen, zu gebrauchen und für den Erwerb elementarer Schulkenntnisse einzusetzen.“ Es ging McGinnis vorrangig um die "koordinierte Förderung von Arbeitshaltung, Lesen und Schreiben“. Als weitere Ziele nennt sie „Vergrößerung der Aufmerksamkeitsspanne für Reihenfolgen von Mundmustern beziehungsweise Lautfolgen, Verlängerung der Gedächtnisspanne für diese Reihenfolgen, Verbesserung des willkürlichen Abrufes und Verbesserung der assoziativen Fähigkeiten“.

• Die Assoziationsmethode nach M.McGinnis wurde am Werner-Otto-Institut in Hamburg von der Logopädin Anneliese Kempcke ins Deutsche übertragen und erprobt und 1977 im Rahmen einer Facharbeit vorgestellt. In den folgenden Jahren begann die „Assoziationsmethode nach McGinnis“ vorallem im norddeutschen Raum bekannt zu werden. Die Theorie des therapeutischen Ansatzes wird seither in der Ausbildung von LogopädInnen vermittelt, so richtig durchsetzen konnte sich die Methode aber nicht. Sie steht im Ruf, zu rigide in der Anwendbarkeit und damit nicht kindgerecht zu sein.

• Anlässlich eines Seminars von A.Kempcke (1987) lernte ich die Methode kennen und war fasziniert vor allem von der klaren Strukturierung. Für meinen Arbeitsbereich, die Therapie von Vorschulkindern, die allgemein retardiert, aber auch in der Entwicklung ihrer Sprache auffällig waren, fand ich sie allerdings total überfrachtet.
In der Arbeit mit diesen Kindern entwickelte ich in den Jahren 1987 – 1998 die Modifikation der „Assoziationsmethode nach McGinnis“ - daher die Methodenbezeichnung „McGinnis Mod.“: Überflüssiges und für diese Vorschulkinder Unbrauchbares wurde herausgenommen und wichtige Elemente, vor allem Differenzierungsübungen ins Programm eingeführt.

• 2002 wurde ein umfangreiches Arbeitsmaterial zur Methode fertiggestellt, welches nur in Verbindung mit der Teilnahme an einem Seminar vertrieben wird. Es handelt sich dabei um ein Anwenderhandbuch, an welchem die Logopädinnen Eva Bauernfeind und Brigitte Gallé mitgearbeitet haben und um eine umfangreiche Kopiermappe mit dem gesamten Bildmaterial zur Methode, welches ganz speziell von der Grafikerin Renate Kleinwächter mitgestaltet wurde.

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