Kritik und deren Entkräftung

 



1. Die Benutzung von Buchstaben wird in doppelter Hinsicht kritisiert:

Erster Kritikpunkt:
Mit Buchstaben zu arbeiten gehört in den Bereich der Schule.

• Die Benutzung von Buchstaben dient dem Einbezug des visuellen Lernkanals zur Unterstützung des meist schwächer ausgebildeten auditiven und / oder des taktil-kinästhetischen Lernkanals der Kinder mit phonologischen und / oder dyspraktischen Problemen; das Erlernen von Lesen und Schreiben ist keineswegs beabsichtigt.


Zweiter Kritikpunkt:
Buchstaben anstelle der phonetischen Lautschrift ist nicht korrekt.

• Die Benutzung von Großbuchstaben für die Phoneme bietet sich an, weil die phonetische Lautschrift (IPA) Kinder überfordern würde. Die Erfahrung zeigt, dass Kinder mit dieser Regelung überhaupt keine Probleme haben. Zudem werden die Kinder durch die Benutzung von Buchstaben an die Verschriftlichung von Sprache spielerisch heran geführt. Der Erfolg der Stabilisierung des serialen Gedächtnisses – Phonemfolgen in Wörtern erinnern und abrufen können und Phonemfolgen artikulatorisch korrekt zu planen – ist über die Verwendung von Buchstaben weit besser gewährleistet als über die phonetische Notierung denkbar.

• Da Kinder noch kein Wissen über Phonetik haben, aber beginnen, sich in diesem Alter für Buchstaben zu interessieren, ist die Verwendung von Buchstaben für sie sehr reizvoll. Dass manches Kind aus eigenem Antrieb anfängt, zu lesen und zu schreiben, ist nur ein Zufallsprodukt und nicht beabsichtigt.


2. Das methodische Vorgehen während der Behandlungsstunden, die ganz klar durchstrukturiert sind,
wird leider oft als rigide und nicht kindgemäß empfunden.

• Diese negative Meinung verändert sich ins Positive, wenn man sich mit dem Hintergrund dieses Vorgehens kritisch auseinandersetzt, die Notwendigkeit dieser Strukturierung versteht und wenn es einem dann gelingt, den engen Rahmen für das Kind spielerisch und angenehm zu gestalten.
Die Kinder, für die „McGinnis Mod.“ angezeigt ist, brauchen und suchen erfahrungsgemäß unbewusst einen engen überschaubaren Rahmen, um ihr Problem zu meistern.

Weitere Kritikpunkte an der Assoziationsmethode (nach Kempcke) sind unter dem Titel „Methodenvergleich“ im Anwenderhandbuch zu „McGinnis Mod.“ erläutert und durch die Modifikation entkräftet.

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